„Oh du schlimmes Ich“

Der Fantastische Bud hat eine tolle Blogparade, da schließe ich mich doch das erste Mal an. „Oh du schlimmer Hund“ da fällt mir natürlich ordentlich viel ein. Ob die Liste wohl ein Ende nimmt? Ich glaube nicht, denn mit meinen 2 Jahren werde ich gewiss noch mein ganzes Leben damit verbringen, hin und wieder Frauli und Herrli auf die Palme zu bringen.

Der Schuhsenkel Beißer
Ich war noch ein Baby und musste natürlich immer wieder etwas Neues entdecken. So entdeckte ich eines Tages meine Leidenschaft für Schnürsenkel. Angefangen hat es mit Herrlis Winterschuhen. Er ließ sie so verlockend im Vorraum stehen, dass ich nicht widerstehen konnte und da biss ich auch schon die Schnürsenkel durch. Was für eine Freude, dachte ich mir!

Kurz darauf machte ich mich auf den Weg zu Fraulis Schuhen. 2 Sneakers mussten daran glauben und Frauli war alles andere als begeistert. Da dachte ich mir, dass ich doch ihre Winterschuhe nehmen könnte, immerhin war da so viel Schafsfell darin, das dürfte sie doch kaum bemerken. Leider habe ich mich da richtig getäuscht. Frauli erwischte mich bei frischer Tat. Mein Kopf steckte gerade in dem Schuh, als ich ein: „Was machst du denn da?“, gehört habe. Ich riss meinen Kopf hoch und vergaß dabei die Wolle auszuspucken. So ließ ich das mit den Schuhen lieber sein. Nur was soll ich jetzt tun? Ah die Idee, die Schuhe der Besucher standen doch auch immer im Vorraum. Der Tag war gekommen, ich machte es mir gemütlich mit einem der beiden Schuhe unseres Gastes und schlürfte den Schuhsenkel wie eine Spaghetti. Da kam jedoch Frauli schon um die Kurve und sagte: „Ich hab’s doch gewusst!“ So war das Vergnügen leider auch schon wieder vorbei.

Der Zerstörer

Ich hatte Zahnwechsel – oh Mann das sind Schmerzen – ihr wisst wahrscheinlich, was ich meine. Die Stereoanlage von Herrli war noch nicht aufgebaut und verweilte in einer Ecke des Schlafzimmers. So fing ich mit einem Kabel an, konnte aber einfach nicht mehr aufhören. Keine Sorge, natürlich spuckte ich jedes Kabelstück wieder aus. Am nächsten Tag, als meine beiden Schlafmützen munter wurden, fanden sie die Verwüstung der Nacht vor. Ich darf behaupten, tolle Arbeit geleistet zu haben – ich hatte überhaupt kein Kabel übersehen.

Weil mir das noch nicht reichte, biss ich Fraulis Unterwäsche kaputt, jedoch merkte sie nur, dass es immer weniger wurde, aber nicht warum. Ich war ja nicht blöd und versteckte sie in meiner Höhle. Eines Tages, als ich genüsslich die Bänder durchbiss, wild vor mir herum schüttelte und einen quietschigen Ton von mir gab, wurde Frauli aufmerksam. Oh Schreck, oh Schreck.. die Begeisterung hielt sich in Grenzen. Vielleicht hätte ich mir das Ganze etwas besser einteilen sollen und nicht mehr als die Hälfte ihrer Unterwäschen Lade plündern dürfen, so wäre sie mir bestimmt nicht draufgekommen.

Achtung, Achtung! Hier ist ein Essensdieb!
Ach jetzt soll sie Mal nicht so übertreiben, wie sollte ich mich bei manchen Sachen nur beherrschen können.

Frauli war es gewohnt, dass ich ihr auf Schritt und Tritt folge und so ließ sie die Sachertorte kurz unbeaufsichtigt stehen und ging in die Küche einen Kakao holen. Doch dieses Mal ging ich ihr nicht nach, stattdessen kostete ich den Kuchen – könnte ja vergiftet sein – ich kann euch beruhigen, er war voll in Ordnung. Als ich sie kommen hörte, machte ich noch einen Bissen und setzte mich schweigend auf meinen Platz zurück. Als sie sah, dass die Hälfte des Stückes fehlte, kam sie gleich auf mich zurück und fragte mich, was das soll? Ich schaute sie mit großen Augen an und wedelte mit meiner weißen Schwanzspitze.

Herrli und seine Rouladen blieben auch nicht lange verschont. Ich wartete, bis er fertig gegessen hatte und die restliche Packung auf dem Wohnzimmer Tisch legte. Da war meine Chance, langsam schlich ich nach vorne, schnappte mir die Roulade und flitzte auf meinen Platz zurück. Was zugegeben dumm von mir war, denn wäre ich langsam zurückgegangen oder hätte sie gleich an Ort und Stelle gegessen, hätte es wahrscheinlich keiner gemerkt.

Was noch auf meiner Liste des Diebesguts stand? Schweinebraten, Hähnchen, Fleischlaibchen, Schwarzbrot, Paprika, Kekse, Pommes und noch vieles mehr.

Der Maulwurf
Früher habe ich gegraben bis zum Umfliegen, ob auf der Hundewiese oder im Garten. Immer, wenn ich anfing, einen Pool zu graben, kam Frauli und schupste die Erde wieder ins Loch zurück. Ich kam ihr schließlich entgegen und wartete immer, bis sie fertig war, und fing erst dann wo anders an zu graben. Irgendwann dachte ich mir, es wäre schlauer, mich in das Loch zu lege, wenn sie kommt und mich dann nicht mehr von der Stelle zu bewegen. Stur, wie ich bin, würde sie bestimmt aufgeben. Da hatte ich mich leider ordentlich getäuscht, dafür schrie mir dann die Badewanne. Auch Oma war nicht begeistert, als sie eines Tages bemerkte, dass ich mir einen Tunnel nach China graben wollte.

Die Freundin von Frauli sagte immer nur: „Nein Cäsar, mein Papa wird nicht begeistert sein, wenn du bei den Rosen gräbst.“ Ich wollte ja nur helfen, damit er mehr Rosen pflanzen kann, aber auf mich hört ja keiner.

Bei einem Arbeitskollegen durfte ich immerhin den ganzen Garten umgraben. Er meinte, ich sei eine große Hilfe, da er sowieso den Rasen neu bepflanzen wollte, wenigstens ein Mensch, der mich verstanden hat.

Ob es wohl an den Menschen lag oder sie einfach keine grabenden Gäste im Garten haben wollten? Naja, mittlerweile bin ich schlauer und älter geworden und so kam es, dass ich bis heute keine Löcher mehr gegraben habe.

 

Post navigation

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert